Erhard Eppler

* 09.12.1926 in Ulm
† 19.10.2019 in Schwäbisch Hall

Angelegt am 19.10.2019
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Über den Trauerfall (11)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Erhard Eppler, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Erhard Eppler

19.10.2019 um 19:21 Uhr von Redaktion

Erhard Eppler (* 9. Dezember 1926 in Ulm; † 19. Oktober 2019 in Schwäbisch Hall) war ein deutscher Politiker der SPD. Er hatte in den 1970er und 1980er Jahren diverse Führungsämter in der SPD inne und war von 1968 bis 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Von 1961 bis 1976 war er Abgeordneter im Bundestag, danach bis 1982 des baden-württembergischen Landtags. Zudem war er nach seiner politischen Laufbahn im Umfeld der evangelischen Kirche tätig, unter anderem mehrfach als Kirchentagspräsident, und war eine der herausragenden Persönlichkeiten der Friedensbewegung der 1980er Jahre.

 

Er galt als prominenter Vertreter des linken Parteiflügels der SPD, unterstützte jedoch die Reformen der Agenda 2010, den Kosovokrieg und den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr im Rahmen der NATO. Im März 2014 kritisierte er den Kurs des Westens gegen Russland aufgrund der Krimkrise in der Ukraine und wandte sich gleichzeitig gegen eine „Verteufelung“ Wladimir Putins.

Leben, Ausbildung und Beruf

19.10.2019 um 19:20 Uhr von Redaktion

Erhard Eppler wurde in Ulm geboren und wuchs in Schwäbisch Hall auf, wo sein Vater, Richard Eppler, Leiter der Mergenthaler-Oberschule und seine Mutter Hildegard Eppler erste weibliche Stadträtin war. Von 1943 bis 1945 nahm Eppler als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. 1946 bestand er das Abitur am Gymnasium bei St. Michael und absolvierte in Frankfurt am Main, Bern und Tübingen ein Lehramtsstudium für Englisch, Deutsch und Geschichte, das er 1951 mit dem ersten und 1953 mit dem zweiten Examen für das höhere Lehramt beendete. 1951 erfolgte an der Universität Tübingen seine Promotion zum Dr. phil. mit der Arbeit Der Aufbegehrende und der Verzweifelnde als Heldenfigur der elisabethanischen Tragödie. Er war bis 1961 als Lehrer am Gymnasium in Schwenningen am Neckar tätig. Eppler wohnte in Schwäbisch Hall. Nach dem Tod von Horst Ehmke war Eppler das letzte lebende Mitglied der Regierung Kiesinger. Er starb am 19. Oktober 2019 im Alter von 92 Jahren.

Parteimitgliedschaften

19.10.2019 um 19:20 Uhr von Redaktion

Eppler wurde im September 1943 im Alter von 16 Jahren Mitglied der NSDAP. Später bezeichnete er diesen Schritt als eine „Dummheit“, aber er äußerte auch: „Ich bin nicht gegen meinen Willen auf eine Liste gekommen, sondern habe es akzeptiert. So war das damals.“

 

1952 trat er in die von Gustav Heinemann und Helene Wessel gegründete Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP) ein, wechselte aber, wie die meisten GVP-Mitglieder, 1956 zur SPD. Hier war er von 1970 bis 1991 Mitglied des Bundesvorstandes, von 1973 bis 1989 Präsidiumsmitglied (ausgenommen 1982–1984) sowie von 1973 bis 1992 Vorsitzender der Grundwertekommission.

 

Von 1973 bis 1981 war er Landesvorsitzender der SPD in Baden-Württemberg.

 

Bei den Landtagswahlen 1976 und 1980 war er Spitzenkandidat der SPD für das Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, konnte sich jedoch gegen die Amtsinhaber Hans Filbinger (1976) bzw. Lothar Späth (1980) nicht durchsetzen.

 

Erhard Eppler war Ehrenmitglied der SPD-Grundwertekommission.

Abgeordneter

19.10.2019 um 19:19 Uhr von Redaktion

Von 1961 bis 1976 war Eppler Mitglied des Deutschen Bundestages, ab 1972 mit einem Direktmandat im Wahlkreis Heilbronn. Ab 1976 war er für den Wahlkreis Rottweil Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, wo er bis 1980 Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion war. Am 30. Juni 1982 legte er sein Mandat nieder. Sein Nachfolger wurde Klaus Haischer.

Öffentliche Ämter

19.10.2019 um 19:19 Uhr von Redaktion

Am 16. Oktober 1968 wurde Erhard Eppler als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit in die von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger geführte Bundesregierung berufen. Dieses Amt behielt er auch unter Bundeskanzler Willy Brandt. Nach dem Rücktritt Brandts im Mai 1974 gehörte er zunächst auch dem von Bundeskanzler Helmut Schmidt geführten Kabinett an. Wegen erheblicher Kürzungen des für sein Ministerium vorgesehenen Haushalts trat er zurück und wurde am 8. Juli 1974 von Egon Bahr abgelöst.

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